Die Kunst, bürgerschaftlich und gemeinwirtschaftlich Daseinsvorsorge zu gestalten – ein Lern- und Transfernetzwerk für Gemeinden und zivilgesellschaftliche Initiativen im ländlichen Raum

Projekttyp:
Praxisforschung und Wissenstransfer
Zeitraum:
April 2024 - Dezember 2025
Auftraggeber:
Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Projektleitung:
Prof. Dr. Thomas Klie
Projektmitarbeitende:
Ebru Taskir
Projektpartner/innen: Hochschule Neubrandenburg

Assoziierte Projektpartner/innen:

 

 

 

  • Kirchboitzer Zukunft eG
  • Stiftung Landleben
  • Gemeinde Langenfeld

Hintergrund

„Die KUNST, bürgerschaftlich und gemeinwirtschaftlich DASEINSVORSORGE zu GESTALTEN – ein Lern- und Transfernetzwerk für Gemeinden und zivilgesellschaftliche Initiativen im ländlichen Raum“ ist ein Projekt des Zentrums für zivilgesellschaftliche Entwicklung (Prof. Dr. Thomas Klie, Freiburg/Berlin) und der Hochschule Neubrandenburg (Prof. Dr. Peter Dehne) und wird von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt gefördert. 

In der Vorstudie „Engagement, Gemeinwirtschaft und Daseinsvorsorge: Beispiele und Potenziale gemeinwirtschaftlicher Konzepte in kleinen Gemeinden“ wurden im Jahr 2023 bundesweit Strategien und Projekte identifiziert und analysiert, in denen Aufgaben der örtlichen Daseinsvorsorge in beindruckenderweise durch ein intelligentes Zusammenwirken von Kommune, Zivilgesellschaft und Wirtschaft entwickelt und umgesetzt werden. Sie beruhen wesentlich (auch) auf ehrenamtlichen und gemeinwirtschaftlichen Beiträgen und Handlungsformen. Das Besondere dabei ist, dass diese Ko-Produktion auf die örtliche Daseinsvorsorge und Lebensgestaltung als Ganzes ausgerichtet ist und sich nicht nur auf einen Bereich der Daseinsvorsorge beschränkt.

Für den Erfolg waren vor allem die kritische Masse an Wissen und Fähigkeiten, Transparenz und Offenheit und ein langer Atem von Bedeutung. Letztlich hat sich jedoch gezeigt, dass jeder erfolgreiche Ort, jedes Netzwerk seine eigene Kultur des Handels entwickelt hat. Man könnte von der „Kunst“ sprechen, Daseinsvorsorge im ländlichen Raum bürgerschaftlich und gemeinwirtschaftlich (mit) zu gestalten. Eine Kunst, die Kreativität freisetzt, auf Vertrauen beruht, Gemeinsinn voraussetzt, von bürgerschaftlichem Engagement getragen wird, von Personen und ihrer unternehmerischen Kompetenz lebt, kommunalpolitisch flankiert oder initiiert wird.

Dieser Kunst der Daseinsvorsorge möchten wir weiter nachgehen und ein Lern- und Transfernetzwerk aufbauen. Es hat vier Ausrichtungen:

  1. es dient dem Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Lernen und damit der Weiterqualifizierung der beteiligten Initiativen, Dörfer und Gemeinden;
  2. es identifiziert die wesentlichen Erfolgsbedingungen und Elemente einer Governance-Kunst für gemeinwirtschaftliche Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen
  3. es entwickelt, dokumentiert und sammelt Bausteine, Werkzeuge und Geschäftsmodelle für hybride Daseinsvorsorgestrategien und
  4. es trägt die Idee einer gemeinwirtschaftlichen Daseinsvorsorge in die Breite, gibt Impulse für andere und erweitert das Netzwerk.

In fünf Werkstätten berichten und diskutieren Akteure aus Dörfern und ländlichen Gemeinden, wie die Kunst der Daseinsvorsorge in den demographischen Transformationsprozessen auf demokratische Weise entstehen und gelingen kann. Sie finden in Präsenz statt.

Die Ergebnisse werden in Online-Seminaren vorgestellt und mit Interessierten aus Zivilgesellschaft, Gemeinden und Verwaltung diskutiert.

Exkursionen zu Dörfern und Gemeinden in europäischen Ländern, die ihre eigene Kunst der Daseinsvorsorge entwickelt haben, geben Anregungen und Inspirationen.

Das Transfer- und Lernnetzwerk kann und soll sich zum Ende der Projektlaufzeit zu einem (eigenorganisierten) bundesweiten Netzwerk weiterentwickeln und der Gedanke einer örtlichen Daseinsvorsorge, die hybrid, ehrenamtlich und gemeinwirtschaftlich gestaltet wird, verstetigt werden.

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