Sag mir wo die Männer sind...
Projekttyp: |
Praxisforschung |
Zeitraum: |
2011 - 2012 |
Auftraggeber: |
Freie und Hansestadt Hamburg |
Projektleitung: |
Prof. Dr. Thomas Klie |
Projektmitarbeiter/innen: |
Philipp Stemmer |
Die Befunde des Freiwilligensurveys 1999-2009 weisen auf qualitative und quantitative Unterschiede beim freiwilligen Engagement in der männlichen und weiblichen Bevölkerung hin. Nicht nur bei der Wahl des Engagementfeldes, sondern auch bei der Engagementquote lassen sich geschlechterspezifische Unterschiede erkennen. Für Hamburg zeigt die Auswertung der Studie einen Rückgang der Engagementquote bei Männern, insbesondere in der Alterkohorte 46 bis 59. Gleichzeitig hat auch die für freiwillige Tätigkeiten durchschnittlich aufgewendete Zeit bei den männlichen Freiwilligen abgenommen und sank im Zeitraum von 1999 bis 2009 um 10,3 Stunden in der Woche. Mit Blick auf diesen Trend stellt sich die Frage nach möglichen Ursachen. Diese können sowohl im Bereich sozioökonomischer Veränderungen bei der männlichen Population liegen, wie es die Sonderauswertung des Freiwilligensurveys nahe legt Der einzige Erklärungsfaktor, der im Rahmen der Daten des Freiwilligensurveys für die Entwicklung dieses Trends bei der Gruppe der 46- bis 59-Jährigen zur Verfügung steht, ist eine durchschnittliche Verschlechterung der persönlichen Wirtschaftslage von einer „privilegierten“ zu einer eher ungünstigen Position (vgl. ebenda: 60) oder auf strukturelle Veränderungen in Engagementfeldern zurückzuführen sein, Zu guter Letzt kommen aber auch statistische Ursachen als Begründung in Betracht, insbesondere mit Blick auf die Zusammensetzung der Stichprobe
Die Studie will möglichen Ursachen dieses Phänomens auf den Grund gehen. Ein grundsätzliches Problem für die Länderauswertungen des Freiwilligensurveys, insbesondere bei Bundesländern mit kleineren Bevölkerungen wie Hamburg, besteht in der Größe der Zufallsstichprobe. Diese wurde zwar für den 3. Freiwilligensurvey von N=15.000 (1999 und 2004) auf N=20.000 (2009) erhöht. Mit aber mit Blick auf in der Stadt Hamburg erhobenen Fälle ist sie gemessen an einer Gesamtbevölkerung von ca. 1.750.000 mit N=1.000. allerdings immer noch relativ klein. Damit sind Aussagen über Entwicklungen im Bereich von Teilpopulationen (z.B. männlich, 46 - 59 Jahre) mit hohen Unsicherheiten verbunden. Zur Überprüfung der Ergebnisse des Freiwilligensurveys werden deshalb Vergleiche mit den Datensätzen anderer Untersuchungen vorgenommen, insbesondere mit dem des Sozioökonomischen Panels (SOEP), einer repräsentativen Wiederholungsbefragung von jährlich ca. 12.000 Haushalten. Mit etwa 20.000 Befragungspersonen ist ihr Stichprobenumfang in etwa vergleichbar mit dem Freiwilligensurvey. Ergänzend werden Datensätze aus dem DEAS herangezogen und Daten aus Europäischen Studien (SHARE) daraufhin überprüft, ob vergleichbare Entwicklungen aus anderen Ländern bzw. Regionen berichtet werden. In einem zweiten Schritt wird eine Literaturrecherche über die Entwicklungen des Engagements von Männern vorgenommen und ausgewertet, bei der auch der Genderdiskurs zum Bürgerschaftlichen Engagement angemessen berücksichtigt werden soll.
Der Abschlussbericht folgt in Kürze hier.
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